Und noch eine Methode, einen normalen
Reißverschluss fast
unsichtbar einzusetzen, gefunden in einer älteren Ausgabe von Threads Magazine (April, Mai 2016, Seite 55 ff
https://archives.threadsmagazine.com/th ... ipbook/54/)
Für den Fall, dass der Link irgendwann nicht mehr funktioniert, der Versuch einer Zusammenfassung:
1. Die Reißverschlussöffnung zu heften, Nahtzugaben auseinander bügeln.
2. An der Innenseite den RV mit der rechten Seite nach unten zentriert auf die Nahtzugaben legen, genau positionieren und dann ausschließlich an den Nahtzugaben feststecken.
3. Die Reißverschlussbänder an die Nahtzugaben steppen. Empfohlen wird dabei im Text ein Abstand von 1/4 Zoll, also rund 6 mm von den Rändern des RV-Bandes. Auf dem Foto sieht es aber näher am Rand aus (vielleicht 3 mm), denn ein RV-Band ist rund 1 cm bis 12 mm breit, 6 mm wäre also schon näher bei der Raupe als beim Rand).
4. Mit großer Stichlänge und ev. einer Kontrastfarbe von der Außenseite durch alle 3 Lagen steppen (Maschinheften), und zwar ca. 1/4 Zoll (6 - 7 mm, füßchenbreit) von der Mitte und bis etwa 2 cm unterhalb vom Ende der Reißverschlussöffnung.
5. Die Heftnaht von der Reißverschlussöffnung entfernen und den RV ein Stück öffnen.
6. Das Werkstück entlang der bei 4. angebrachten Heftnaht rechts auf rechts falten, den Blindstichfuß der Nähmaschine verwenden und das Werkstück so unter die Maschine legen, dass die rechte Hälfte des Fußes auf der Nahtzugabe (mit dem RV-Band darunter) liegt und das Führungsteil des Blindstichfußes genau an der Falte anliegt.
Blindstich einstellen und nähen. Wenn man beim Schieber ankommt, muss man das Füßchen heben, um ihn aus dem Weg zu schieben. Dabei die Nadel im Stoff lassen, damit nichts verrutscht.
Anschließend die andere Seite genau so falten und nähen.
Wenn man alles richtig gemacht hat, sind auf der rechten Seite nur winzige Stiche zu sehen.
Diese Methode funktioniert am besten bei nicht zu dünnen Stoffen und bei Stoffen mit etwas "Struktur". Da sieht man die winzigen Blindstiche (die ja eigentlich die linken Enden vom Zickzack sind) so gut wie gar nicht, wenn das Nähgarn gut auf den Stoff abgestimmt ist.
Wer noch nie mit dem
Blindstichfuß gearbeitet hat und sich nicht vorstellen kann, wie das funktionieren soll, hier eine Anleitung von Bernina
https://blog.bernina.com/de/2017/04/anl ... ch-saeume/ da geht es zwar um einen Hosensaum, aber die Vorgangsweise ist genau die gleiche wie oben. Und noch eine zweite Vorführung eines Blindstiches
https://www.marjakatz.de/2017/02/sicher ... chine.htmlBei diesen beiden Anleitungen haben die Füßchen ein weißes Kunststoffteil als Führung, bei anderen Fabrikaten gibt es in der Mitte des Füßchens ein dünnes Blech. Der
Blindstich besteht aus einer Abfolge von mehreren kurzen Steppstichen (rechts) und einmal Zickzack (links), das ist bei allen mir bekannten Haushaltsnähmaschinen gleich. Bei manchen kann man die Stichbreite so justieren, dass die Nadel links wirklich nur einen Teil des Fadens erfasst. Das erfordert aber Übung und ein paar Probenähte, um sich an den jeweiligen Stoff heranzutasten. Da mit der Hand Säumen auch nicht länger dauert, verwende ich den Blindstichfuß für normale Säume recht selten, aber das mit dem unsichtbar eingenähten RV will ich jedenfalls ausprobieren!