Die Helgoländer Haube schützt den Teint vor zuviel Sonne und die Haare vor diversem Mist, wenn ich unter Sträuchern arbeite und sie hat Sonnenhüten gegenüber den Vorteil, dass sie bei Wind wahrscheinlich besser hält. So ähnliche Hauben gehören auch zu diversen niederländischen Trachten. An der Nordsee wissen sie mit Wind umzugehen!
Leider waren das alles Bestell-Schnitte, also nicht im Heft enthalten. Die Schnitte für die diversen Hauben und Hüte würden mich nämlich sehr interessieren. Röcke, Blusen und Schürzen kriege ich selbst hin oder ändere vorhandene Schnitte.
Die geschnürten Stiefel fehlen mir allerdings. Ich habe Gummistiefel und je nachdem, was ich im Garten grad tun will, trage ich normalerweise alte Laufschuhe oder (ehemals leuchtend gelbe) Crocs. Beides wäre zu Lodenrock und Tupfenblüschen nicht ganz passend. Für die Schnürstiefel muss ich zunächst einmal die Gartenwege befestigen. Sonst sinke ich bei Regenwetter im Gatsch ein. Irgendwie muss ich ja grad an die Gartenarbeitsmodelle in diversen Burda-Heften denken *g* Die sind genauso praktisch. Aber vor 100 Jahren haben die Frauen ja wirklich noch in langen Röcken gearbeitet und haben das irgendwie geschafft, ohne sich restlos dreckig zu machen.
In der Kochschülerinnentracht siehst du sicher ganz bezaubernd aus! Hast du dir schon überlegt, dir so ein Besteck an der Kette zum Abschmecken zuzulegen? Die Schuhe sehen sehr elegant aus, entsprechen aber wohl nicht den heutigen Arbeitssicherheits- und Hygienevorschriften für Küchenpersonal. Dafür ist die Haube vorbildlich, da sie die Haare fast vollständig bedeckt.
Mit Papierstoff könnte Viskose gemeint sein, eventuell auch Ramie (das ist eine Pflanzenfaser aus der sowohl Textilien als auch Papier hergestellt werden; hat ähnliche Eigenschaften wie Leinen). Aber *wissen* tu ich das nicht, dazu müsste ich erst einige Texte aus der damaligen Zeit lesen.
//PS: Da habe ich einen Artikel über die Verwendung von Papierfasern zu Bekleidungszwecken vom ersten Jahrtausend in Japan bis zu Wegwerfmode in den 1960er Jahren und Modeschauen mit Modellen aus Schreibpapier in der Jetztzeit gefunden
https://www.planet-wissen.de/technik/we ... er100.html (Die aktuelle SnapPap-Welle fehlt noch. Dass zB in der Modeschule Hetzendorf traditionell immer auch Kostüme aus Krepppapier präsentiert werden, fehlt auch.) Es wird zwar erwähnt, dass im 19. Jahrhundert und bis einschließlich 2. Weltkrieg einige Versuche unternommen wurden, wegen der Rohstoffknappheit am Textilsektor auch Papiergarne zu verwenden, aber über Meterware steht nichts drinnen.